Am 25. November 2000 wurde der neue Bahnhof feierlich eingeweiht. Dieses Jahr am 25. November 2010, feiert der Uelzener Bahnhof seinen 10. Geburtstag. Seitdem hat er sich zu einer Touristenattraktion entwickelt und zählt jährlich über 450.000 Besucher.
Das Hundertwasser-Architekturprojekt ist Teil eines der bekanntesten EXPO-Projekte außerhalb des Weltausstellungsgeländes. Kaum 40 Inter-City-Minuten von der Gastgeberstadt der EXPO 2000 entfernt, entsteht eine einzigartige konzeptionelle und architektonische Umgestaltung eines Bahnhofsgebäudes und seines Umfeldes.
Der einstige "Vorzeige-Bahnhof" der Königlich Hannöverschen Staatsbahn", damaliger Knotenpunkt zwischen Hamburg und Hannover, Bremen und Berlin, war mit der Zeit in einen stark vernachlässigten Zustand geraten: Hässliche Anbauten, ein liebloser Vorplatz und eine verunstaltende Innenarchitektur prägten seit Jahrzehnten das Bahnhofsbild.
Unter dem vielsagenden Titel "Nebel, Geister, Hunger und Durst" beschrieb die Frankfurter Rundschau in ihrer Silvester-Ausgabe 1994 einen Aufenthalt im Uelzener Bahnhof. Das war zuviel, befanden drei lokale Politiker und entwickelten ein Sanierungskonzept, das vor Ort nur Kopfschütteln oder ungläubiges Lächeln auslöste. Für große Projekte fühlten sich die meisten Uelzener doch etwas zu klein. Die Ausrichtung des Tages der Niedersachsen, das hatte sich die Stadt schon mal zugetraut. An die Weltausstellung wollten die Offiziellen nicht so recht ran.
So gründeten ein rot-schwarz-grünes Politiktrio (Jacques Voigtländer, SPD, Klaus Schlademann, CDU, Raimund Nowak, GRUENE) mit der Unterstützung der Deutschen Bahn AG und einiger Helfer aus der heimischen Geschäftswelt eine Projektgruppe und beteiligten sich am dezentralen Programm der Weltausstellung EXPO 2000.
Was wenige erwarteten, die Sache ging erfolgreich aus. Die Jury der EXPO-Gesellschaft fand Gefallen an dem innovativen Konzept zur Sanierung eines "Kleinen Fernbahnhofs". Für die ganz großen Bahnhöfe hat die DB AG ja längst ansprechende Lösungen gefunden. Aber was macht man aus den vielen Bahnhöfen von der Größe Uelzens? Städtebauliche Aspekte verbieten meist den Abriss. Marktwirtschaftliche Zwänge verwehren die Aufwertung zum Reise- und Shoppingcenter. Früher waren Bahnhöfe die erste Adresse der Stadt. In kleineren Städten liegen die Eisenbahnstationen nun oft am Rande der Innenstadt. Weder die DB AG noch die betroffenen Kommunen verfügen in der Regel über die Mittel, um diese Bahnstationen wieder in einen guten Zustand zu bringen.
Kooperation und Innovation sind hier die Lösungsbegriffe, mit dem das Projekt Bahnhof 2000 Uelzen operiert. Das Konzept besteht aus vier Projektteilen:
1. Rail & Sun
Als Startvorhaben vor auf dem Bahnhofsdach eine 720 m² Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von 73 KWp installiert. Ein Gemeinschaftsprojekt der DB AG mit den Stadtwerken Uelzen. Begleitet von der Niedersächsischen Energieagentur und dem Solarforschungsinstitut Hameln. Diese Anlage arbeitet seit 1997 und ist die effizienteste Anlage Norddeutschlands. Bei dem weiteren Umbau werden jetzt transparente Module in den Bahnhsteigdächern eingebaut. Am Ende sollen dann mal 100 KWp als Leistung installiert sein. Das Land Niedersachsen trägt fast die Hälfte der Investitionskosten. Im Bahnhof Uelzen hat sich die DB AG erstmals im großen Stil in der Fotovoltaiktechnologie engagiert. Der Einsatz von Fotovoltaikmodulen könnte zu einer Standardvariante bei Bahnhofssanierungen werden.
2. Mobilzentrale
Der Bahnhof soll wieder zentraler Ort des Reisens werden. Zu diesem Zweck wird die intelligente Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger gefördert. Die Stadt Uelzen unternimmt eine grundlegende Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes. Der völlig desolate Vorplatz wird saniert, neue Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen und der Busverkehr an das Gebäude herangeführt. Mobilitäts- und Tourismusberatung sollen folgen.
3. Neues Stadtquartier Achterbahn
Au dem Umfeld des Bahnhofs brachfallenden Gleisflächen soll in den nächsten Jahren ein neues zentrumnahes Stadtquartier entstehen. Der Bahnhofsbereich erfährt dadurch eine weitere städtebauliche Aufwertung. Ein städtebauliches Rahmenkonzept wurde vom Hamburger Stadtplaner Prof. Wolfgang Stabenow entwickelt.
4. Hundertwasser Architekturprojekt