Jabelmannhalle verwandelte sich zur amerikanischen Showbühne
Kronleuchter unter der Decke, Harley Davidson im Foyer, ein mobiles Casino mit Roulette und Black Jack, festlich eingedeckte Tische und eine gewaltige Showbühne mit funkelnder Lichterpracht: Drei Tage lang verströmte die Jabelmannhalle das Flair der amerikanischen Glitzermetropole Las Vegas. Das Konzept des 2011 erstmalig veranstalteten Dinner Circus fand auch in diesem Jahr wieder reichlich Anklang. Alle drei Veranstaltungen waren so gut wie ausverkauft, lediglich für den Donnerstagabend waren noch einige wenige Karten zu haben. Dinner Circus, das bedeutet im geselligen Rahmen ein mehrgängiges, von Chefkoch Karl-Heinrich Meyer und seinem Team zubereitetes Menü zu genießen und zwischen den Gängen internationales, preisgekröntes Varieté der Spitzenklasse zu erleben.
Moderiert wurde der Abend von Jens Ohle, der mit Witz und Charme durch das Programm führte, selber auch als Artist präsent war und immer wieder den Dialog mit dem Publikum suchte. Wer einen Tisch in Bühnennähe ergattert hatte, brauchte sich nicht wundern, plötzlich selber Teil der Show zu werden. Ob als Assistenz am Hochrad, als Tischtennispartner oder als Sozius einer imaginären Motorradfahrt mit dem Ney Yorker City Clown Jeff Hess: Die Gäste fanden sich mehr als einmal mitten im Geschehen wieder.
Schmachtende Blicke beim Auftritt von Robert Choinka. Der Modellathlet begeisterte durch seine, mit lasziver Lässigkeit vorgetragene Körperbeherrschung auf einem Reifenstapel. Jeans ausgezogen im seitlichen Handstand – das ließ die Frauenherzen höher schlagen.
Standing Ovations bei den Gesangseinlagen der amerikanischen Soul-Diva "Love Newkirk" aus Harrisburg, Pennsylvania. Bei ihren kraftvoll vorgetragenen Evergreens wie "Diamonds are the Girls best Friends", "Big Spender" oder "Nightfall" riss es das Publikum, wie im Programmheft versprochen, förmlich aus den Sitzen.
Immer wenn Jens Ohle im "leicht aus der Mode geratenen" Frack die Bühne erklomm, war dies das Zeichen für den nächsten Gang in der Menüfolge. Rahmsüppchen, warmgeräucherter Wildlachs, Geschmortes vom US-Beef, Nougatmus mit gerösteten Walnüssen und viele weitere Köstlichkeiten kredenzte das Gastro-Team ganz stilecht mit einem Einlauf über die Bühne. Ein Prozedere, das sich dank der zahlreichen Showacts und der ausgelassenen Stimmung ein wenig zog: So wurde der eigentlich für 23 Uhr angesetzte Nachtisch erst deutlich nach Mitternacht serviert. Dem Publikum war das egal, ließen doch die hochkarätigen Auftritte ohnehin die Zeit wie im Fluge vergehen. Den ästhetischen Höhepunkt des Abends setzte das "Duo Yingling". Die Artistinnen aus dem Reich der Mitte zeigten Eleganz und Schönheit bei der Jonglage mit Schirmen und überzeugten durch ihre grazile Akrobatik.
Fazit: Auch der dritte Dinner Circus überzeugte durch sein liebevoll arrangiertes und perfekt abgestimmtes Programm und versetzte die Gäste einen Abend lang tatsächlich in die glamouröse Welt von Las Vegas. Großen Anteil daran hatte nicht zuletzt die aufwändige,fulminante Lichtshow, die für die passende Stimmung in der Jabelmannhalle sorgte.