Erster Lehrgang erfolgreich beendet
Bereits die Auftaktveranstaltung des Projektes "Gesundheit mit Migranten für Migranten" vor wenigen Monaten war auf reges Interesse gestoßen.
Nicht minder anschließend die Resonanz, als es um die tatsächliche Teilnahme an der ersten Schulung im Rahmen des Projektes ging. Insgesamt 26 Migrantinnen und Migranten – häufig bereits mit beruflichem medizinischen Hintergrund – hatten sich im Nachgang der Auftaktveranstaltung angemeldet, um sich zu interkulturellen Gesundheitsmediatoren ausbilden zu lassen.
Acht dieser 26 Migrantinnen und Migranten mussten ihr Engagement aus privaten oder beruflichen Gründen aufgeben, so dass sich Ende Januar 2016 schließlich 18 Teilnehmer der Prüfung stellten – allesamt erfolgreich. Die erfolgreichen Mediatoren sind Richard Mandau, Saritha Dittrich, El Hassan Mohamedou Belgroune, Nasra Balawni, Bozena Furgal, Margit Borsanyi, Lilia Jacobs, Wesal Agha, Haval Xuosef Al Haji, Desrie Codougan, Ismail Yavru, Violetta Galwa, Sedat Gevci, Selmedin Masovic, Kholod Mandau, Mehtap Damar, Emina Benisa und Shabanov Erdjah. Sie freuen sich nun darauf, ihr Wissen weiterzugeben.
Die Mediatoren erkannten in dem Projekt einerseits die Chance zum Brückenschlag für neue Zuwanderer und andererseits die Chance zur eigenen Partizipation. Sie wurden geschult in den Bereichen Deutsches Gesundheitssystem, Ernährung und Bewegung, Kindergesundheit, Diabetes, Brustkrebs, Impfen sowie Alter, Pflege und Gesundheit. Dieses Wissen möchten sie nun im Rahmen von Informationsveranstaltungen weitergeben, die im gesamten Landkreis Uelzen in Anspruch genommen werden können. Sie werden in den Sprachen Arabisch, Bulgarisch, Englisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Kurdisch, Mazedonisch, Polnisch, Russisch, Schwedisch, Serbisch, Spanisch, Telugu, Türkisch, Ungarisch und Urdu angeboten.
Die als zuständige Standortkoodinatorin beim Landkreis Uelzen beschäftigte Yüksel Tuac hatte die jeweiligen Abendschulungen zu den diversen Gesundheitsthemen sowie die Blockseminare zu Didaktik und Methodik organisiert. Die Seminare wurden durch Ärzte und Fachkräfte durchgeführt und fanden im „Treff am Kö“ sowie in den Räumen des Gesundheitsamtes statt.
"Der Landkreis Uelzen begrüßt es, dieses wichtige – sogar europaweit ausgezeichnete – Gesundheitsprojekt MiMi jetzt hier vor Ort weiter entfalten zu können. Die Mediatoren werden mit der zertifizierten Ausbildung zu Spezialisten, deren sich multiplizierende Stimmen gerade bei den aktuellen Entwicklungen von großer Bedeutung sind", so Erster Kreisrat Uwe Liestmann, gleichzeitig Geschäftsführer des Zweckverbandes Gesundheitsamt.
MiMi sei eine echte Chance für zunehmende Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte.
Das Projekt "Gesundheit mit Migranten für Migranten" wird durch das Sozialministerium gefördert und in enger Zusammenarbeit mit dem "Ethnomedizinischen Zentrum" realisiert.