Modernes Bockheizkraftwert minimiert Energiebezug
Die Kläranlage Uelzen ist in der Lage, ihren Energiebedarf zur Versorgung der technischen Anlagen überwiegend selbst zu erzeugen.
Das zeigen die seit Mitte des letzten Jahres erhobenen Daten. Die Stadtentwässerung arbeitet seit August 2014 mit einem leistungsstärkeren Blockheizkraftwerk und erweiterter Technik.
Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,2 Millionen Euro hat die Stadtentwässerung Uelzen das Blockheizkraftwerk auf der Kläranlage ausgebaut.
Zudem wurde ein weiterer Behandlungsschritt für einen Teil des Faulschlamms geschaffen. Mit moderner Maschinentechnik sowie Wärme und chemischen Zusatzstoffen (sog. thermisch chemische Desintegration) ist es so möglich, den Gasertrag zu erhöhen.
Der Betrieb ist nun in der Lage, das in den Faultürmen erzeugte Methangas vollständig zu verstromen. Die Kläranlage erzeugt bei einem guten Gasertrag täglich mehr Strom als benötigt und speist den überschüssigen Strom in das Netz des Energieversorgers ein.
"Lediglich für die täglichen Stromspitzen müssen wir aus dem Stromnetz noch unsere Energie beziehen", sagt Dietmar Kahrs, Betriebsleiter der Stadtentwässerung. Der Eigenversorgungsgrad liegt nach dem Abschluss der Investitionsmaßnahmen bei über 80%.
Durch die Erweiterung des seit 2006 bestehenden Blockheizkraftwerkes, aber auch durch das Ausschöpfen von Energieeinsparpotentialen kann der benötigte Strom für die Belüftung der Biologischen Reinigung sowie der anderen verfahrenstechnischen Reinigungsschritte und Schlammbehandlung fast zu 100 Prozent selbst gedeckt werden. Von ursprünglich benötigten 12.000 Kilowattstunden (kWh) pro Tag ist der Energieverbrauch durch Energiesparmaßnahmen und technische Neuerungen nahezu halbiert worden und auf durchschnittlich 6.500 kWh pro Tag gesunken. Dies entspricht dem Jahres-Energieverbrauch von ein bis zwei Haushalten mit vier Personen.
"Wenn es uns zukünftig gelingen kann, durch entsprechende Techniken die Energie effizient zu speichern, dann wäre es möglich, vollständig energieautark zu agieren", so die Zukunftsvision vom Betriebsleiter.
Foto Stadt Uelzen