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Touristen zieht es in heimische Betten

Reisen liegt im Trend: Urlauber und Geschäftsreisende sorgen dafür, dass die Zahl der Übernachtungen steigt. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warnt jedoch vor  immer längeren Arbeitszeiten für die Beschäftigten der Branche. Foto (alle Rechte frei): NGG

Die Lüneburger Heide verzeichnete im vergangenen Jahr 6,58 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland. Das sind 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr – und 14 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.

Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Die NGG Lüneburg beruft sich dabei auf Angaben des Statistischen Bundesamtes, das die Beherbergungszahlen der deutschen Reisegebiete ausgewertet hat. NGG-Geschäftsführer Steffen Lübbert spricht von einer "starken Bilanz – die jedoch nur mit dem starken Engagement der Beschäftigten überhaupt möglich ist".

Allein im Landkreis Uelzen beschäftigt das Gastgewerbe nach Angaben der Arbeitsagentur rund 1.700 Menschen.

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"Allerdings fehlen hier zunehmend Fachkräfte – auch, weil die Branche ein waschechtes Image-Problem hat", ist Lübbert überzeugt.

Ein Hauptgrund: immer extremere Arbeitszeiten. Zwar gehöre das Arbeiten am Abend oder am Sonntag für Hotelfachleute und Kellner fest zum Job. "Aber in den vergangenen Jahren sind die Schichten deutlich länger und die Erholungszeiten kürzer geworden. Das macht nicht jeder ewig mit", so der Geschäftsführer der NGG-Region Lüneburg.

Lübbert kritisiert insbesondere die Forderungen von Unternehmern, das Arbeitszeitgesetz zu lockern.

"Geht es nach dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), dann sollen 13-Stunden-Arbeitstage bald zum Normalfall werden. Aber hier steht die Gesundheit der Beschäftigten auf dem Spiel. Nicht umsonst gibt es gesetzliche Grenzen", so Lübbert. Das Arbeitszeitgesetz schreibt eine Regelarbeitszeit von acht Stunden täglich vor. In Ausnahmefällen kann sie auf zehn Stunden ausgedehnt werden.

Nach einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin steigt das Unfallrisiko nach der achten Arbeitsstunde exponentiell an. Und wer oft im Schichtdienst arbeitet, der hat ein erhöhtes Risiko, am Herzen oder an Diabetes zu erkranken.

"Die guten Übernachtungszahlen und steigende Umsätze zeigen, wie groß der Einsatz der Beschäftigten in der Gastronomie und Hotellerie ist", sagt Lübbert.

Im Kreis Uelzen arbeiteten gerade gelernte Fachkräfte "längst am Limit".

Die dürfe man nicht mit "Horror-Arbeitszeiten" verprellen. Schon jetzt falle es der Branche schwer genug, Schulabgänger für eine Ausbildung zu gewinnen.

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