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4.500 Beschäftigte in niedersächsischer Getränkeherstellung

Mehrweg gegen die Plastikflut

Im Landkreis Uelzen sollen Getränkehersteller und Supermärkte stärker auf wiederverwendbare Flaschen setzen. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

"Einwegflaschen und Dosen, auf die es 25 Cent Pfand gibt, sind nach der ersten Benutzung dahin und gehen ins energiefressende Recycling. Anders Mehrwegflaschen aus Glas oder robustem Plastik: Sie leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz vor Ort – sie sichern auch Arbeitsplätze bei Abfüllern, im Handel und bei den Herstellern", sagt Steffen Lübbert von der NGG Lüneburg.

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Dies sei umso wichtiger, wenn das Produkt aus der Region komme. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit beschäftigt die Getränkebranche in Niedersachsen rund 4.500 Menschen.

Das neue Verpackungsgesetz schreibt ab diesem Jahr einen Mehrweg-Anteil von 70 Prozent bei Getränken vor. Aktuell liegt die Quote nach Angaben des Umweltbundesamts aber nur bei etwa 44 Prozent. Unter den nicht-alkoholischen Getränken liegt sie sogar lediglich bei 23 Prozent.

"Die Politik ist aufgefordert, mit Herstellern und dem Handel Lösungen zu präsentieren, damit die Mehrweg-Quote kein bloßes Lippenbekenntnis bleibt. Andernfalls werden die Ziele der Umwelt- und Klimapolitik meilenweit verfehlt."

Dabei seien insbesondere auch die Verbraucher gefordert: "Wer zum Apfelsaft aus Niedersachsen oder zum Mineralwasser in der Glasflasche greift, stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe und tut etwas für die Umwelt", betont Lübbert. Kritisch blickt der Gewerkschafter auf die Strategie der Lebensmitteldiscounter: "Aldi, Lidl und Co. haben den Trend zu Einwegflaschen befeuert. Wer eine 1,5-Liter-Flasche Mineralwasser für 19 Cent anbietet, der macht Dumpingpreise salonfähig – auf Kosten der Umwelt und der Produzenten."

Die Gewerkschaft NGG macht sich darüber hinaus für eine bessere Kennzeichnung im Pfandsystem stark.

Damit könne sich der Verbraucher bewusst für Umwelt, Arbeitsplätze und Genuss entscheiden. Lübbert: "Wie es laufen kann, zeigt sich beim Bier. Hier liegt der Mehrweg-Anteil bei 82 Prozent. Und der Käufer weiß, dass es aus der Glasflasche eben auch besser schmeckt."

Nach einer Studie der Deutschen Umwelthilfe ließen sich bundesweit jedes Jahr 1,35 Millionen Tonnen CO2 einsparen, wenn man alle alkoholfreien Getränke ausschließlich in Mehrweg- statt in Einwegflaschen abfüllen würde.

Das entspricht dem CO2-Ausstoß von 880.000 Mittelklassewagen, die im Durchschnitt 13.000 Kilometer pro Jahr fahren. Für die Klimabilanz sei es wichtig, dass der Verbraucher zum regionalen Wasser greife, da auch der An- und Abtransport der Flaschen Energie beanspruche, so die Gewerkschaft.

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