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Niedersächsische Bürgerinitiativen erheben schwere Vorwürfe gegen die Rechtmäßigkeit des bevorstehenden Castor-transportes nach Gorleben!

Größte Castor-Proteste an ICE-Trassen in Nordost-Niedersachsen mit über 1.000 Demonstranten erwartet

Bürgerinitiativen aus Celle, Hermannsburg, Buchholz, Rotenburg und Uelzen fordern den Widerruf der Transport-Genehmigung wegen schwerwiegender Sicherheitsdefizite. "Wir fordern das Bundesministerum für Umwelt, Natur und Reaktosicherheit sowie das Bundesamt für Strahlenschutz ultimativ auf, die Sicherheitskriterien entsprechend der internationalen IAEA-Vorschriften auf alle Transportbehälter für abgebrannte Brennelemente anzuwenden. Die Nichtanwendung der gesetzlichen Vorschriften ist unverantwortlich und grob fahrlässig".

"Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie der skandalöse Transport wiederum mit unverantwortlichen 100 km/h über die Bahnstrecke prescht", so Bauingenieur Bernd Ebeling von der BI Uelzen. "Der Transport an sich stelle schon ein sehr großes Sicherheitsrisiko dar." Für die Transportbehälter der abgebrannten Brennelemente gibt es nur Computer-Simulationen für das Verhalten bei Unfällen. Falltest wurden in den 80er Jahren nur mit einem einzigen Behältertyp durchgeführt, wobei die erreichte Fallgeschwindigkeit 50 km/h betrug. Bei vergangenen Transporten nach Gorleben betrug die "Reisegeschwindigkeit" auf der Bahnstrecke zwischen Celle und Uelzen oftmals 100 km/h. In Südwest-Deutschland fährt der Transport teilweise über hohe Brücken, wobei bei einem Unfall und nachfolgenden Absturz sicherlich eine Aufprallgeschwindigkeit von über 150 km/h möglich ist.

Nach Angabe des Nuklearexperten Diplom-Physiker Wolfgang Neumann aus Hannover sei bei einem Unfall in Verbindung mit einem längeren Brand (beispielsweise Brand eines Kesselwaggons) das Austreten von großen Mengen radioaktiver Partikel möglich. In Windrichtung würde selbst in 15 km Entfernung der Grenzwert von 50 Millisievert der Strahlenschutzverordnung überschritten werden, in bis zu 5 km Entfernung die Bevölkerung langfristig zu evakuieren bzw. umzusiedeln, so Physiker Neumann weiter.

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Weit vor dem Wendland und Lüneburg erwarten die Bürgerinitiativen in den genannten Landkreisen weit über 1.000 Demonstranten direkt an der Transport-Strecke. So geht die BI Uelzen davon aus, dass über 500 Demonstranten an der Castortransportstrecke im Landkreis Uelzen sein werden, wenn der hochradioaktive Atommülltransport die hiesige Region erreicht. Atomkraftgegner wollen an den Bahnhöfen Suderburg, Uelzen und Bienenbüttel gegen die gefährliche Fuhre protestieren. In Klein Bünstorf bei Bad Bevensen, nur 100 m von der Bahnstrecke entfernt, erwartet die BI Uelzen mehrere 100 Aktivisten u.a. aus Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Geplant ist die so genannte Aktion "Spazierender Sicherheitscheck" an der 50 km langen Bahntrasse zwischen Räber bei Suderburg und Bienenbüttel. Sobald der Castor-Transport Niedersachsen erreiche werden die Menschen an die Transportroute gehen um allein durch ihre Anwesenheit die Geschwindigkeit des Castorzuges zu drosseln. "Der Transport dürfe nicht schneller als Tempo 30 km/h fahren, jedes höhere Tempo ist unverantwortlich", so Bernd Ebeling von der BI Uelzen.

Die Greenpeace-Gruppe Buchholz/ Nordheide hat ab kommenden Samstag eine Dauer-Mahnwache angemeldet und rechnet mit bis zu 100 Protestierern. In Rotenburg verkündet die örtliche contrAtom-Initiative ebenfalls Proteste am Bahnhof an. Im Landkreis Celle werde die Aktion Spazierender Sicherheitscheck an den Bahnhöfen Celle, Eschede und Unterlüß stattfinden. Dabei werden Schienen und Gleiskörper nicht betreten", so Reinhard Rohde vom Celler Forum gegen Atomenergie.

Voraussichtlich wird der umstrittene Transport am kommenden Freitag um 18.29 Uhr Valogne in Nord-Frankreich starten und die deutsch-französische Grenze in Wörth bei Karlsruhe gegen Samstagnachmittag erreichen. Von dort wird der Transport ca. 12 h bis in den Großraum Hannover benötigen, wobei meistens auf den Rangierbahnhöfen Seelze oder Lehrte eine technische Pause eingelegt wird und die Castor-Polizei entscheidet, ob der Transport den kürzeren Weg über Celle/ Uelzen oder wegen der zu erwartenden große Proteste ein Umweg über Rotenburg und Maschen nach Lüneburg macht.

Ansprechpartner für fachliche Fragen zu Strahlenschutz und Castorbehälter:
Dipl.-Physiker Wolfgang Neumann, Tel. 01 76 - 54 00 25 49

Weitere Termine als Vorabinformation:

5. November, 15.30 Uhr - Begrüßung des Trecks aus dem "Weltatomerbe Braunschweiger Land" auf dem Wege ins Wendland in Uelzen, Herzogenplatz vor Rathaus, weitere Infos www.asse2.de oder Tel. 01 77 - 20 00 086 (Udo Dettmann)

5. November, 18.29 Uhr - vorauss. Abfahrt des Castor-Transportes nach Gorleben in Valogne/ Frankreich

6. November, 13.00 Uhr - Bundesweite Groß-Demo in Dannenberg in Sichtweite des Castor-Verladekrans

6. November, 21.00 Uhr - Energiewechsel-PARTY in der Festscheune Kl. Bünstorf bei Bad Bevensen, Beginn der Aktion "Spazierender Sicherheitscheck" gegen den Castor-Transport nach Gorleben in Nordost-Niedersachse

Weitere Infos:

www.castorticker.de (wo ist der Transport)

www.castor2010.de (alle Infos rund um den Castor)

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