Im Rahmen eines Empfangs im Rathaus der Hansestadt Uelzen wurden am Freitag Ursula Gade und Robert Schulz, die sich jahrelang als ehrenamtliche Schiedspersonen im Stadtgebiet Uelzen für eine außergerichtliche Einigung ziviler Konflikte eingesetzt haben, feierlich verabschiedet.
"Für die Allgemeinheit, und speziell für die Menschen, denen sie als Schiedsperson zur Seite standen, haben Sie Außerordentliches geleistet", erklärte Bürgermeister Jürgen Markwardt.
Für die nächsten fünf Jahre übernehmen die neu gewählten Schiedspersonen Petra Haberland für den Bezirk Uelzen West sowie Thorsten Fey für den Uelzen Ost die Schlichterrolle. Beide haben sich im Bereich Mediation weitergebildet und möchten diese Kenntnisse ehrenamtlich einsetzen. Thorsten Fey war bereits fünf Jahre lang in Suderburg als Schiedsperson tätig, bevor er nach Uelzen zog.
"Etwa zehn Fälle im Jahr gilt es in Uelzen als Schiedsperson zu betreuen", berichtete Ursula Gade, die dieses Amt zehn Jahre lang bekleidet hat.
Natürlich gebe es auch tragische Geschichten, doch seien ihr vor allem die gelungenen Vermittlungen in guter Erinnerung geblieben. "Das ein oder andere Mal wurde mir schon der Pastor angedichtet", bestätigte Robert Schulz, denn ihm sei es immer wichtig gewesen, eine gemeinsame Entscheidung herbeizuführen, mit der am Ende beide Seiten gut leben können.
Die Aufgaben der Ehrenamtlichen richten sich auf die Verhandlung alltäglicher bürgerlich-rechtlicher Streitigkeiten, wie Nachbarschafts- und Mietkonflikte oder Auseinandersetzungen um Geldforderungen.
Schlichtungsverhandlungen können in der Regel kurzfristig anberaumt werden, sind kostengünstig und helfen dabei, einen Konflikt ohne Anrufung des Gerichtes aus der Welt zu schaffen. Bei bestimmten Delikten oder Streitigkeiten besteht sogar die gesetzliche Pflicht, zunächst das Schiedsamt anzurufen. Schiedspersonen sind per Eid zur Verschwiegenheit verpflichtet und unparteiisch tätig.