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Für beide Seiten eine Bereicherung

Uelzen sucht ehrenamtliche Seniorenbegleiter – Fortbildungsreihe beginnt am 13. September

Das Seniorenservicebüros Uelzen und die Evangelischen Familien-Bildungsstätte starten am 13. September den nächsten Qualifizierungskurs für ehrenamtliche Seniorenbegleiter. Wer Zeit verschenken und eine echte Unterstützung für Ältere sein möchte, kann das  mit dieser Fortbildung verwirklichen. Nicht nur die Senioren, sondern auch ihre Helfer empfinden das Engagement als eine Bereicherung für ihr Leben. Das weiß auch Dieter Dreyer aus Bienenbüttel, der hauptberuflich Landwirt ist und  sich seit fünf Jahren als ehrenamtlicher Seniorenbegleiter einbringt. Er begleitet die hör- und sehbehinderte Marion Reeger in Uelzen und unternimmt mit ihr gemeinsame Radtouren mit dem Tandem. "Ich genieße das sehr, weil ich nicht mehr allein fahren könnte", sagt Marion Reeger.

"Damit landkreisweit ein Netz ehrenamtlicher Unterstützung, möglichst wohnortnah, besteht, möchten wir weitere Begleiter gewinnen und schulen", sagt Petra Heinzel, Leiterin des Seniorenservicebüros der Hansestadt Uelzen. Während des Kurses wird Wissen über Alterseinschränkungen, Mobilität, Umgangsweise und vieles mehr vermittelt. Er umfasst 50 Unterrichtsstunden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Interessierte aus allen Gemeinden des Landkreises Uelzen können sich bei Sonja Haß vom Seniorenservicebüro unter der Tel.-Nr. 0581 – 800 6287 oder  - 800 6283 melden.

Das Seniorenservicebüro vermittelt die Kontakte zu den ehrenamtlichen Begleitern entsprechend den Wünschen und Bedürfnissen der Senioren.

Uelzener Radler sind hochmotiviert in den dreiwöchigen Wettbewerb gestartet

Am Montag ging es los

Trotz Nieselregen kamen rund 60 hochmotivierte Uelzener zur Auftaktveranstaltung des diesjährigen Stadtradelns auf dem Herzogenplatz. Bürgermeister Jürgen Markwardt motivierte zum Mitmachen und lobte das Engagement der Uelzer für den Städtewettbewerb. Zum Start hatten sich bereits 240 Radler angemeldet – und jeden Tag werden es mehr. Die Organisatorin und Klimaschutzmanagerin Laura Elger erklärte die Spielregeln. "Die wichtigste Regel: Fahren Sie einfach Ihre alltäglichen Strecken mit dem Rad. Sie werden erstaunt sein, wie viele Kilometer zusammen kommen." Die eine oder andere extra Tour in der Freizeit ist natürlich willkommen. Jede geradelte Strecke zählt – egal ob in Uelzen oder im Urlaub, ob mit elektronischer Unterstützung oder ohne.

Im Anschluss brachen rund 60 Radler zu einer Radtour über Holdenstedt, Klein Süstedt, Hansen und Bohlsen zurück nach Uelzen auf. Alle waren begeistert von der 20 Kilometer langen Tour und der guten Organisation durch den Fahrrad-Club Uelzen.

Weitere Anlässe zum Radeln bietet auch das Rahmenprogramm zum Stadtradeln:

Sonntag 27.08.2017 | Zwei geführte Radtouren im Kreis Uelzen, Treffpunkt: 10 Uhr Herzogenplatz Uelzen:

  • Radtour nach Himbergen und Umgebung mit dem Fahrrad-Club Uelzen. Ca. 45 km mit Kaffeepause. 2 € für Nicht-Mitglieder, Anmeldung: 0581/212 99368.
  • Sportliche Rennradtour mit dem Postsportverein Uelzen. 70 - 80 km, ohne Anmeldung. Mitfahren nur mit Helm.

Samstag, 09.09.2017 | Familienradtour: Erneuerbare Energien (er)fahren. 14 Uhr, Hundertwasser-Bahnhof Uelzen, ca. 30 km, Anmeldung unter: 0581/800-6316.

Sonntag 10.09.2017 | Radtour nach Bad Bevensen mit dem Fahrrad-Club Uelzen, 10 Uhr Herzogenplatz, ca. 40 km, ohne Anmeldung. 2 € für Nicht-Mitglieder.

Aktuelle Änderungen oder Ergänzungen unter: www.stadtradeln.de/uelzen

Bis zum 10. September läuft der Wettbewerb und ein Einstieg ist jeder Zeit möglich. Entweder per Online-Registrierung unter www.stadtradeln.de oder indem Sie Ihre Kilometer in Papierform abgeben. Erfassungsbögen dafür sind in der Stadt- und Touristinformation im Rathaus erhältlich.

Zwischenstand: 23.08.17, 12 Uhr:
Registrierte Teilnehmer: 285
Aktive Teilnehmer (die schon Kilometer eingetragen haben): 155
Geradelte Kilometer: 4.704 km

Der aktuelle Zwischenstand ist einsehbar unterwww.stadtradeln.de/uelzen oder auf der Kilometeranzeige neben dem Rathauseingang am Herzogenplatz.

Ehrenamtliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz stand im Mittelpunkt einer Vortragsveranstaltung, zu der Landrat Dr. Heiko Blume die Ehrenamtskarteninhaber des Landkreises Uelzen als Anerkennung und als Dankeschön für deren langjähriges freiwilliges Engagement in das Uelzener Kreishaus eingeladen hatte. Und auch zu der inzwischen fünften Veranstaltung dieser Art waren wieder zahlreiche Ehrenamtliche der Einladung gefolgt.

Aufmerksam lauschten sie den Ausführungen von Heike Engelhardt, die beim Umweltamt des Landkreises den Bereich Naturschutz betreut. Mittels verschiedener praktischer Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag veranschaulichte sie ihren Zuhörerinnen und Zuhörern auf unterhaltsame Weise, wie vielfältig sich ehrenamtliches Engagement im Bereich des Naturschutzes darstellen kann. Die Palette reiche vom Einsatz für bestimmte Pflanzen und Kulturlandschaften bis hin zu Einsatzmöglichkeiten zum Schutz seltener oder bedrohter Tierarten. Auch zur Struktur und zum Aufbau der behördlichen Naturschutzverwaltung lieferte Engelhardt einen kurzen Überblick. Ebenso wie zu Vereinen und Verbänden, die sich unter anderem im Landkreis Uelzen für den Naturschutz engagieren. Allerdings, so Engelhardt abschließend, sei die Zahl wirklich aktiver Naturschützer auch im Landkreis Uelzen durchaus ausbaufähig.

Landrat Blume dankte Engelhard für deren Ausführungen mit einem großen Blumenstrauß. Im Anschluss an eine kurze Frage- und Diskussionsrunde lud der Landrat die langjährigen Ehrenamtlichen dann ans Buffet. Traditionell der Teil der Veranstaltung, der von den anwesenden Gästen gerne auch zum gegenseitigen Kennenlernen und zum ausgiebigen Erfahrungsaustausch genutzt wird.

Antragsfrist für die Ausstellung einer Ehrenamtskarte endet am 30. September

Wer bei der diesjährigen Vergabe der Ehrenamtskarten mit von der Partie sein möchte und damit von entsprechenden Vergünstigungen profitieren will, hat noch bis zum 30. September Gelegenheit, einen Antrag bei der Uelzener Kreisverwaltung einzureichen – dies unabhängig vom jeweiligen Lebensalter. In diesem Zusammenhang weist der Landkreis darauf hin, dass im Jahr 2014 ausgegebene Karten in diesem Jahr auslaufen und neu beantragt werden müssen.

Um in den Genuss der "Ehrenamtskarte" zu kommen, müssen Antragsteller unter anderem
  • ihre freiwillige, gemeinwohlorientierte Tätigkeit ohne Bezahlung ausführen,
  • mindestens fünf Stunden pro Woche bzw. 250 Stunden im Jahr ehrenamtliche Arbeit im Landkreis Uelzen leisten und
  • mindestens seit drei Jahren für das Gemeinwohl in einer wohltätigen Organisation, einem Verein oder einer kirchlichen Einrichtung tätig sein.

Antragsformulare können im Internet unter der Adresse www.landkreis-uelzen.de, dort unter "Bildung und Ehrenamt", "Ehrenamtskarte", "Ansprechpartner & mehr" heruntergeladen werden oder sind im Uelzener Kreishaus an der Info erhältlich. Die ausgefüllten Antragsunterlagen können im Kreishaus abgegeben oder an folgende Adresse geschickt werden: Landkreis Uelzen, Stichwort Ehrenamtskarte, z. Hd. Frau Fabel, Veerßer Straße 53, 29525 Uelzen.

Das Antragsformular muss durch den ehrenamtlich Tätigen ausgefüllt und durch die/den Verantwortliche/n der entsprechenden Organisation unterschrieben werden.

Eine Auflistung aller bisherigen Angebote und Vergünstigungen, die mit der Ehrenamtskarte verbunden sind, sowie weitere Infos finden sich im Internet unter www.freiwilligenserver.de

In diesem Zusammenhang dankt Landrat Dr. Heiko Blume allen heimischen Sponsoren und Kooperationspartnern des Projektes ausdrücklich. "Als Kooperationspartner ein Angebot zu unterbreiten, stellt einen Einsatz für das Gemeinwohl und eine persönliche Anerkennung für das Ehrenamt dar." Von einem möglichen Engagement profitierten letztlich nicht nur die Inhaber der Ehrenamtskarte, sondern auch die Unternehmen und Einrichtungen selbst. Schließlich gelte das Angebot niedersachsenweit und erschließe so möglicherweise auch einen neuen Kundenkreis. Bei entsprechenden Fragen können sich Interessierte unter der Rufnummer 0581/82-201 an den Landkreis Uelzen wenden.

Kostenlose E-Tankstelle und Gepäckschließfächer für Radler

mycity Naturstrominitiative ermöglicht neues Angebot

Mit dem E-Bike unterwegs und plötzlich ist der Akku leer? Wohin mit den Einkäufen, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist und noch etwas erledigen möchte? Als Radtourist ohne Gepäck die Hansestadt erkunden? Für Radler hält Uelzen ab sofort ein kostenloses Angebot bereit:

Auf dem Herzogenplatz direkt vor der Stadt- und Touristinformation am Rathaus steht die bunt beklebte "E-Bike Ladestation". Sie verfügt über sechs Schließfächer, die alle mit einem Stromanschluss ausgerüstet sind. Akkus von Pedelecs oder E-Bikes können wieder aufgeladen werden und eine leistungsstarke Luftpumpe steht bereit. Auch für den Einkauf oder die Satteltaschen von Radtouristen ist Platz. Selbstverständlich lassen sich Handys aufladen. Gemeinsam mit einer Radtourenkarte und der Möglichkeit, Fahrradwerkzeug in der Stadt- und Touristinfo auszuleihen, wird die Radservicestation komplettiert.

"Die Radtouristen, die unsere Stadt besuchen, können dieses  Serviceangebot nutzen, um hier zu verweilen, zu shoppen oder einzukehren", sagt Bürgermeister Jürgen Markwardt.

Mit der Station möchte die Hansestadt auch die Heideregion bei der Entwicklung des Fahrradtourismus im Landkreis Uelzen unterstützen. Der Heideregion ist es 2016 gelungen, dass Uelzen als erster norddeutscher Landkreis das Qualitäts-Prädikat "ADFC-Radreiseregion" verliehen wurde. Neben diesen Vorteilen für die Gäste der Hansestadt, bieten die Schrankfächer auch die Möglichkeit für Bürger, Vitalmarkteinkäufe oder andere Utensilien vorübergehend sicher einzulagern.

Finanziert wurde die Station durch die Stadtwerke Uelzen - mycity Naturstrominitiative.

Die Idee entstand im Rahmen der Zertifizierung zur Radreiseregion und wurde gemeinsam mit dem Klimaschutzmanagement der Hansestadt weiterentwickelt. In Uelzen steht jetzt die erste Radservicestation in der Region. Seitens der Heideregion hofft man, dass andere Orte im Landkreis dem Beispiel der Hansestadt folgen.

Die Nutzung der E-Bike-Ladestation ist kostenlos und funktioniert wie folgt:
  1. E-Bike Akku mit dem eigenen Ladegerät in ein freies Fach legen und an die Steckdose einstöpseln
  2. Fach verschließen
  3. Am Bedienfeld eigene Zahlenkombination (PIN) festlegen
  4. Fach verschließt sich automatisch
  5. Zum Öffnen die Zahlenkombination (PIN) wieder im Bedienfeld eingegeben.

Bei Fragen helfen die Mitarbeiterinnen der Stadt- und Touristinformation gerne weiter.

Foto Hansestadt Uelzen: Helge Schenk, mycity Stadtwerke Uelzen, Laura Elger, Klimamanagerin der Hansestadt Uelzen und Peter Gerlach, Heideregion Uelzen, stellen die neue Radservicestation vor.

Uelzen: Single mit 960 Euro netto im Monat kann sich Eigentumswohnung leisten

Offensive für die eigenen vier Wände

Vom Eigenheim bis zur Eigentumswohnung – im Landkreis Uelzen könnten künftig mehr Menschen in einem Zuhause wohnen, das ihnen auch selbst gehört. Das zeigt eine Modellrechnung des Pestel-Instituts (Hannover), bei der es darum geht, die Chancen zu ermitteln, mit denen Mieter zu Wohnungseigentümern werden. Demnach kann in der Stadt Uelzen die Wohneigentumsquote von derzeit lediglich 45 Prozent deutlich gesteigert werden. Zum Vergleich: Im übrigen Landkreis liegt die Eigentumsquote bei 66 Prozent.

Das Pestel-Institut hat in seinem regionalen "Wohnungskauf-Check" – speziell zugeschnitten auf den Wohnungsmarkt in Uelzen – auf der Grundlage aktueller Immobilienpreise berechnet, wer sich als Mieter künftig ein Reihenhaus oder eine Eigentumswohnung leisten kann – und das mit solider Finanzierung. Voraussetzung ist, dass der Staat sie dabei durch ein Programm mit langfristigen Krediten über die KfW-Förderbank unterstützt und ihnen Sicherheit bei den Zinsen gibt – anders als Kreditinstitute, die in der Regel keine Niedrigzinsen auf Dauer bieten. Weitere Bedingung: Das Land soll für einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer sorgen. Diese Forderungen unterstützt die Initiative "Wohn-Perspektive Eigentum", die das Pestel-Institut mit der Regio-Analyse beauftragt hat.

Konkret geht es dabei um den Kauf eines Reihenhauses mit 100 Quadratmetern Wohnfläche in mittlerer Lage und guter Bausubstanz. Dies kostet in Uelzen nach dem aktuellen Preisspiegel des Immobilienverbands Deutschland (IVD) rund 105.000 Euro. Dazu kommen noch einmal etwa 12.500 Euro an Kosten, die beim Kauf anfallen – z.B. die Grunderwerbsteuer, Gebühren und Honorare für Notar, Makler, Banken und Berater.

"Würde der Staat über 30 Jahre hinweg einen Kredit zum festen Zinssatz von 1,5 Prozent anbieten, wäre vielen in Uelzen geholfen, die sich eine Immobilie anschaffen wollen, um selbst darin zu wohnen. Denn die eigenen vier Wände stehen immer noch ganz oben auf der Wunschliste der Menschen", sagt Matthias Günther. Der Leiter des Pestel-Instituts spricht hierbei von einer "angemessenen und notwendigen Wohneigentumsförderung durch den Staat".

Auf dieser Grundlage würde einem Haushalt in Uelzen ein Nettoeinkommen von 1.410 Euro pro Monat reichen, um sich das Reihenhaus anzuschaffen. Und das bei einem Eigenkapital von 20 Prozent – also einem "Immobilien-Startkapital" von rund 23.500 Euro, rechnet das Pestel-Institut vor.

"Wichtig bei dieser Berechnung ist, dass 30 Prozent des Einkommens, das der Haushalt monatlich netto zur Verfügung hat, in die Finanzierung der Immobilie fließen", sagt Günther. Hierbei seien Zinsen und Tilgung des über drei Jahrzehnte laufenden Kredites berücksichtigt. Ebenso wie eine 1-prozentige Rücklage vom Kaufpreis pro Jahr, um spätere Reparaturen und Sanierungen bezahlen zu können.

"Ähnlich gehen die Menschen, die heute noch zur Miete wohnen, auf Nummer sicher, wenn es darum geht, eine Eigentumswohnung zu kaufen. Singles zum Beispiel, die mit 50 Quadratmetern Wohnfläche gut klarkommen", sagt Matthias Günther. So eine Eigentumswohnung in guter Wohnlage mit modernem Bad, Balkon und ohne unmittelbaren Modernisierungsbedarf kostet nach dem IVD-Preisspiegel in Uelzen rund 71.500 Euro. Hinzu kommen noch einmal rund 8.500 Euro für die Nebenkosten beim Immobilienkauf.

"Damit könnte sich ein Single in Uelzen seine eigenen vier Wände schon mit einem Nettoeinkommen ab 960 Euro pro Monat leisten.

Vorausgesetzt, er bringt ein Fünftel des Kaufpreises – also rund 16.000 Euro – als Eigenkapital mit", rechnet Matthias Günther vom Pestel-Institut vor. Bedingung immer: Der Staat bietet ein entsprechendes Kreditprogramm.

Genau daran, so Günther, hapere es allerdings. "Mit der Abschaffung der Eigenheimzulage wurde die Förderung von Wohneigentum in Deutschland faktisch eingestellt. Und das ist schon über zehn Jahre her", so Matthias Günther. Die Folge sei deutlich zu spüren: Mit einer Eigentumsquote von bundesweit rund 45 Prozent liege Deutschland im Europa-Vergleich auf dem drittletzten Platz – deutlich hinter seinen Nachbarn im Westen (Frankreich mit 58 Prozent) und Osten (Polen mit 70 Prozent).

Insbesondere die "Nestbauer-Generation" der 25- bis 40-Jährigen gehöre zu den Verlierern, wenn es um die Anschaffung von Wohneigentum gehe. Dabei sei gerade die Eigentumswohnung oder das eigene Haus ein wichtiger Baustein für die Altersvorsorge. "Die eigenen vier Wände sind da und haben Bestand – unabhängig davon, wie die Rentenhöhe im Alter schwankt. Sie bieten die Sicherheit eines dauerhaften ‚Daches über dem Kopf‘ – ohne Angst vor Mieterhöhungen oder vor einer Kündigung", sagt Pestel-Studienleiter Matthias Günther. Der Stellenwert, den die eigenen vier Wände im Alter hätten, ließe sich auch daran erkennen, dass es derzeit bei den Senioren, die auf staatliche Grundsicherung im Alter angewiesen seien, kaum Wohnungseigentümer gebe.

Die Parteien seien deshalb gut beraten, sich "endlich wieder um das Wohneigentum zu kümmern". Hier seien dringend Förderkonzepte notwendig. "Wer im Bundestagswahlkampf das Wohneigentum politisch für sich entdeckt, spricht damit eine breite Bevölkerungsgruppe an.

Umgesetzt in konkrete Regierungsarbeit wäre das ab Herbst dann sogar auch ein gutes Stück Konjunktur- und Rentenpolitik", sagt Matthias Günther.

In der Initiative "Wohn-Perspektive Eigentum" haben sich unter anderen der beim Hausbau und Wohnungskauf als Dienstleister im Verbraucherschutz beratende Verband privater Bauherren (VPB), der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) und die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) zusammengeschlossen. Gemeinsam sprechen sie sich für eine politische Offensive bei der Förderung von Wohneigentum aus, wenn die Immobilie nach dem Bau oder Kauf selbst genutzt wird. Günstige Zinsen über 25 bis 30 Jahre – am besten bis zur vollständigen Rückzahlung des Darlehns – seien bei der Immobilien-Finanzierung ein wichtiger Punkt. Ein Kredit, der nicht wirklich langfristig Niedrigzinsen biete, helfe nicht weiter. Wer in eine Immobilie investiere, müsse in Sachen Finanzierung auf der sicheren Seite stehen und dürfe kein Zinsrisiko eingehen.

Mehr zur Untersuchung des Pestel-Instituts sowie Informationen und Tipps rund um das Wohneigentum mit Lokal- und Regional-Daten gibt es auf der Internetseite der Initiative: www.wohn-perspektive-eigentum.de

In der Region Lüneburg arbeiten 17.000 Menschen regelmäßig sonntags

13 Stunden täglich arbeiten an bis zu sechs Tagen pro Woche?

Wenn es nach dem Willen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) geht, könnte das im Landkreis Uelzen für rund 1.900 Beschäftigte der Branche bald Alltag werden. Davor warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Schon heute arbeiten in der Region Lüneburg rund 17.000 Menschen an Sonntagen – 9.000 sogar nachts. Und 24.000 Beschäftigte sind zwischen 18 und 23 Uhr im Job aktiv. Das geht aus dem aktuellen Mikrozensus hervor.

"Die Zahlen zeigen, dass Arbeitszeitgesetz und Tarifverträge den Arbeitnehmern bereits jetzt eine hohe Flexibilität abverlangen. Den Betrieben geben sie die Freiheit, ihre Beschäftigten weitgehend so einzusetzen, wie sie es brauchen", sagt Steffen Lübbert.

Der Geschäftsführer der NGG Lüneburg hält jede Aufweichung dieser Regeln für unnötig. Insbesondere der Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit müsse eine klare Absage erteilt werden, so Lübbert. Dies sei ein Angriff auf Tausende Beschäftigte in der Region – besonders im Gastgewerbe.

Dort gehörten lange Arbeitszeiten an jedem Tag der Woche schon immer zum Beruf.

So gaben bei der Befragung durch den Mikrozensus rund 30.000 Beschäftigte in niedersächsischen Hotels, Gaststätten und Pensionen an, regelmäßig nach 18 Uhr zu arbeiten. 40.000 arbeiten demnach häufig an Samstagen, 35.000 an Sonntagen. Lübbert: "Die Behauptung des Dehoga, ein zu strenges Arbeitszeitgesetz belaste die Branche über alle Maßen, ist nicht zu halten. Wenn zum Beispiel eine Hochzeit länger dauert als geplant, dann schieben Küchen-Team und Kellner Überstunden, statt einfach nach Hause zu gehen. Und diese Überstunden werden dann noch nicht einmal immer bezahlt."

Harte Arbeitsbedingungen in der Gastronomie und Beherbergung führten schon heute zu großen Problemen, noch Fachkräfte zu finden, betont der Gewerkschafter. In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage stellt auch die Bundesregierung fest: "Die Zahl der Auszubildenden im Hotel- und Gaststättengewerbe hält nicht mit dem Bedarf an Fachkräften Schritt" (Deutscher Bundestag, Drucksache 18/11735). Danach bildet in Niedersachsen nur noch jeder zehnte Gastro-Betrieb aus.

"Die Arbeitgeber sollten wieder auf bessere Ausbildung setzen und einen wirklichen Richtungswechsel hin zu besseren Arbeitsbedingungen einleiten. Dazu zählen die Stärkung der Tarifverträge und damit deutliche Einkommenszuwächse, aber genauso gesunde Arbeitszeiten", so Lübbert weiter.

Das Gastgewerbe sei dazu in der Lage, eine "Qualitätsoffensive" zu machen. Am Geld jedenfalls, so die NGG Lüneburg, sollte es nicht hapern. Der Jahresumsatz der Branche ist nach Angaben des Dehoga zum siebten Mal in Folge auf zuletzt bundesweit 81 Milliarden Euro gestiegen.

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