Bildung Schlüssel zur Integration
Auch die vierte Auflage der jährlich stattfindenden Bildungskonferenz im Landkreis Uelzen hat wieder zahlreiche Bildungsakteure sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Besuch des Forums und zur aktiven Teilnahme an den angebotenen Arbeitsgruppen bewegt.
Die Resonanz auf die Veranstaltung, bei der es dieses Mal thematisch speziell um interkulturelle Bildung ging, war derart groß, dass die Veranstalter sogar kurzfristig noch zusätzliche Stühle aufstellen mussten, um am Ende den rund 130 Gästen einen Sitzplatz anbieten zu können.
In den Räumlichkeiten der BBS II (Gebäude "Hermann-Löns-Schule") gab es aber nicht nur vielfältigste Fachinformationen und mehrere Arbeits- und Diskussionsrunden rund um das Thema "Interkulturelle Bildung", sondern passend dazu auch internationale Spezialitäten, die vom griechischen Nusskuchen bis hin zum amerikanischen Cheese-Cake reichten – und die von den Gästen ausgiebig genossen wurden.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete der Auftritt von zehn Grundschülern, die die Besucher zu der Bildungskonferenz nicht nur in ihrer jeweiligen Muttersprache begrüßten, sondern dazu auch eine Nachbildung der jeweiligen Landesflagge in die Höhe reckten. Die spanische Begrüßung eines kleinen Jungen, der als letzter der zehn Kinder seinen großen Auftritt hatte, schloss mit einem kraftvollen "Olé" und eröffnete zur Begeisterung der Gäste damit quasi den offiziellen Teil der vierten Bildungskonferenz.
In seiner Begrüßungsansprache nahm Landrat Dr. Heiko Blume zunächst Bezug auf das "Jahr der sozialen Kompetenz", das in diesem Jahr im Landkreis Uelzen begangen wird und in das neben vielen anderen Veranstaltungen auch die vierte Bildungskonferenz eingebettet ist.
Bildung und inzwischen auch der Bereich der interkulturellen Bildung sei ein wichtiger Pfeiler sozialer Kompetenz – auch im Landkreis Uelzen, so der Landrat. Deshalb habe sich der Landkreis entschieden, die vierte Bildungskonferenz unter dieses Motto zu stellen bzw. sich im Rahmen der Veranstaltung diesem Thema zu widmen.
"Das Wissen um kulturelle Unterschiede und daraus erwachsenes gegenseitiges Verständnis sind wichtig, damit Bildung gelingen kann", so Blumes Kernbotschaft.
Der Erwerb notwendiger Sprachkenntnisse stelle für ihn, so Blume, die Basis für alles Weitere dar, wie zum Beispiel einen Ausbildungs- oder einen Arbeitsplatz. Interkulturelle Bildung sei ein zwar sehr komplexes aber umso wichtigeres Thema für eine funktionierende Gesellschaft. Dieser Komplexität wolle sich der Landkreis Uelzen annähern, indem sich die Bildungskonferenz in insgesamt sechs Arbeitsgruppen aufteile – in der jeder Konferenzteilnehmer je nach Interesse mitarbeiten könne.
Diese Gruppen beschäftigten sind anschließend mit Fragen wie
"Was macht eine interkulturelle Kita aus?", "Welche Rahmenbedingungen sind wichtig für einen gelungenen Berufseinstieg?", "Wie steht es um die interkulturelle Öffnung von Vereinen und Verbänden?" und "Wo liegen die Herausforderungen interkultureller Schulentwicklung?"
Weitere Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit dem Dialog der Religionen und mit der Frage, wo der Landkreis Uelzen unter dem Gesichtspunkt der Interkulturalität in wenigen Jahren steht.
Sabrina Boenschen, neue Leiterin des Bildungsbüros des Landkreises, forderte die Gäste zu ausgiebigen Diskussionen und zum gegenseitigen Gespräch auf, um neue Ideen zum Thema zu entwickeln und diese im Nachgang der Konferenz zu präzisieren. Genau dazu bot anschließend ein Vortrag von Dr. Detlef Gaus von der Ostfalia Hochschule mit dem Titel "Voraussetzungen für den Erfolg interkultureller Bildung" den richtigen Impuls. Unmissverständlich stellte der Wissenschaftler klar, dass es für eine gelungene interkulturelle Bildung viele Steine aus dem Weg zu räumen gelte. So müssten letztlich alle Menschen für das Thema sensibilisiert werden, so nur eine seiner Thesen.
Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierte Moderator Benjamin Häring mit spontanem Improvisationsgeschick die Ergebnisse der Workshops auf unterhaltsame Art und Weise und zur großen Begeisterung des Publikums. Landrat Dr. Blume überreichte den Referenten und Referentinnen einen Präsentkorb passend zum Thema mit internationalen Leckereien.