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Herr Philip Oprong Spenner liest aus seinem Buch und erzählt aus seinem bewegten Leben mit anschließender Diskussion.

Herrn Spenner hat als Straßenkind in Nairobi gelebt, dann als Waisenkind in einem Heim in Kenia, bevor er von einem Deutschen adoptiert wurde, in HH studiert hat und jetzt als Lehrer an einer Brennpunktschule in HH arbeitet - und versucht, Kindern mit schlechten Startchancen Ziele und Unterstützung zu vermitteln. Er ist zudem selber ein Beispiel für eine gelungene Integration, auch weil er die richtigen Menschen zur richtigen Zeit getroffen hat. Seine positiven Erfahrungen möchte er weitergeben. Über sein Leben hat er ein (beeindruckendes) Buch geschrieben:

Move On Up - ich kam aus dem Elend und lernte zu leben, Berlin 2011 (Ullstein). Das Buch wird an dem Abend auch zu erwerben sein.

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Philip Oprong Spenner wird 1979 in Kenia geboren und wächst als Waisenkind in den Straßen von Nairobi auf. Das Leben in der ostafrikanischen Metropole erscheint wie ein Alptraum: Gewalt, Hunger und Unsicherheit prägen Philips Kindheit. Für Paul, seinen Schicksalsbruder im täglichen Überlebenskampf, werden die Straßen der Großstadt zur letzten Ruhestätte: Von Drogen benommen läuft er vor ein Auto und stirbt. Philip weiß: Die einzige Chance, einen Ausweg aus dieser Leidensspirale zu finden, ist die Schule. In einem Waisenhaus bekommt er die Gelegenheit, seinen Wissensdurst zu stillen, der ihn bis zu einem Jurastudium an die Universität von Nairobi führt. Ermöglicht wird ihm die Ausbildung durch eine Patenschaft eines Hamburger Kinderarztes, der ihn im Alter von 20 Jahren schließlich adoptiert. Die Elbemetropole wächst zu Philips neuem Zuhause heran, hier lernt er Deutsch und studiert Lehramt - seinen Traumberuf. Um denen zu helfen, deren Leben scheinbar keine Perspektiven bereithält, die sich an keinen Vorbildern orientieren können, wie einst er selbst. Sein Werk zeichnet ein düsteres Bild des Elends in Afrika, der Verwahrlosung, aber auch sozialen Benachteiligung all derer, die von Bildung ausgeschlossen sind. Heute gibt Philip Oprong Spenner denen Mut und Zuversicht, aus ihrem Leben Hoffnung für die Zukunft zu schöpfen, die bisher die Chance dazu nicht hatten. Mit seiner Lebensgeschichte möchte er andere Menschen ermutigen und vermitteln, dass es nie zu spät ist, aufzustehen und seine Chance zu nutzen. Bildung sei der Schlüssel dafür. Sie eröffne die Möglichkeit, sein Leben selbstbestimmt zu leben.

Sein Leitmotiv stellt Spenner gleich zu Beginn seiner Lesung vor: Was heißt es, keine Chance zu haben und diese trotzdem zu ergreifen? Nie die Hoffnung aufgeben, auch wenn der Himmel sehr fern ist. Das unterstreicht er auch mit zwei Liedern, von denen das eine von einem Baum handelt, der in der Wüste auf einem Felsen wächst: Er hat kaum eine Chance, aber er wächst trotzdem. Als Straßenkind kämpfte Philip Oprong Spenner in Kenia und Uganda ums nackte Überleben. Das große Glück begegnete ihm mit dem Hamburger Arzt Robert Spenner, der für ihn eine Patenschaft übernahm, seine Ausbildung finanzierte und ihn später adoptierte. Spenner schildert seinen Kampf ums Überleben; den schrecklichen Kreislauf von Hunger, Kummer und Einsamkeit, das Fehlen von Zuneigung. Beim Aufwachen erneut übersät von Rattenbissen zu sein. Ein Kreislauf, aus dem er nicht herauskam und von dem er so erschöpft und zermürbt war, dass er sich von seinem "miesen Leben" verabschieden wollte. Aber er rutschte dem Tod noch einmal von der Schippe, als er zufällig drei Touristen begegnete und mit einer Geschichte - "ein Straßenkind muss immer eine traurige Geschichte parat haben" - ihr Mitleid erregte. Ihre Gabe reichte zum Überleben für die nächsten drei Monate. Er landete bei einer Tante, die ihn prügelte und quälte, aber irgendwie das Schulgeld für ihn zusammenkratzte und ihm damit das größte Geschenk machte. Für Philip Oprong Spenner wurde die Schule eine Art heiliger Ort; er konnte dort Wissen, Kraft und Selbstbewusstsein schöpfen. Aber dann verließ ihn seine Tante: Er war wieder allein. Der Kampf ums Überleben begann erneut - mit Lügen, mit Diebstahl, mit Schmuggel. Der Hunger war sein ständiger Begleiter; sein Denken drehte sich oft nur noch darum, etwas zu essen zu bekommen. Oft riskierte er sein Leben für eine Mahlzeit und musste um sein Leben rennen, wenn er wieder mal etwas geklaut hatte. Schließlich erwischte ihn die Polizei. Aber hier half ihm seine Schulzeit, sein Englisch, das er in der Schule gelernt hatte: Er wurde besser behandelt, als andere Straßenkinder, kam schließlich in ein Waisenhaus und durfte wieder die Schule besuchen. Mit zwanzig kam Spenner nach Deutschland, studierte und unterrichtet heute an einer Hamburger Schule: der bewegende Kampf eines Straßenkindes ums Überleben mit einem glücklichen Ausgang.

Wir schlagen den Bogen zu der aktuellen Situation der Flüchtlinge in Deutschland. Diese benötigten nicht nur eine Unterkunft, Nahrung, gesundheitlichen Schutz, sondern auch Zuneigung und Warmherzigkeit sowie die Möglichkeit, durch Bildung ihre Talente entfalten.

Siehe Veranstaltungskalender

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