Stadt- und Kreisarchäologe Fred Mahler testet neue Analysemethoden für historische Orte in Uelzen
Indiana Jones war gestern – auch in der Archäologie gehen die Wissenschaftler der Menschheitsgeschichte mittlerweile mit hochtechnischen Werkzeugen auf den Grund, die manchen eher an Science-Fiction erinnern mögen.
So könnte das sogenannte "Archäometrische Verfahren" manche aufwendige Ausgrabung überflüssig machen, indem mithilfe von Radarwellen oder Messungen des Bodenmagnetismus unterirdische Strukturen erkannt und sichtbar gemacht werden.
Ganz vorn mit dabei, wenn es um den Einsatz neuer Methoden geht, ist Dr. Fred Mahler, Archäologe für Stadt und Landkreis Uelzen.
Derzeit testet er gemeinsam mit einem Team der Universität Hamburg unter der Leitung von Dr. Frank Andraschko die neuen Radar- und Magnetmessungsverfahren im Landkreis Uelzen.
Erste Messungen haben die Wissenschaftler gerade auf dem Gräberfeld Addenstorfer Heide durchgeführt und werden die Hightech-Methoden in der nächsten Zeit an weiteren Objekten testen. In der Fachwelt werden die Ergebnisse mit Spannung erwartet. Auch Fred Mahler sieht in diesen geophysikalischen Verfahren viele Möglichkeiten: "Bereits im Vorfeld können wir feststellen, wo Ausgrabungen überhaupt sinnreich sind, und in welchem Zustand sich Bodendenkmäler befinden." Messungen im Stadtgebiet bieten demnach interessante Möglichkeiten, etwa im Bereich des ehemaligen Klosters Oldenstadt, wo man oberirdisch längst unsichtbar gewordene Baustrukturen wieder sichtbar machen könnte.
In Kombination mit vorhandenen historischen Darstellungen wäre es mithilfe der neuen Messverfahren möglich, deren Realitätsnähe zu prüfen und 3-D-Rekonstruktionen zu erstellen, die Eindrücke über tatsächliche Größe und Proportionen "verschwundener" Bauwerke vermitteln, ohne dass eine Schaufel angesetzt werden muss.