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Studie vorgestellt

Stadthalle Uelzen

In der Sitzung (6. November) des Ausschusses für Zukunftsplanung, Stadt-, Ortsteil- sowie Quartiersentwicklung und Wirtschaft der Hansestadt stellte das Büro fwi Hamburg Ergebnisse der Studie "Bedarfsermittlung für Veranstaltungsorte in Uelzen" vor.

Der Gutachter für Freizeitwirtschaft wurde beauftragt, nachdem die SPD- und die CDU-Fraktionen im Rat der Hansestadt im November letzten Jahres einen Antrag für die Realisierung eines Veranstaltungszentrums als Anbau an das Theater an der Ilmenau gestellt haben. Im Theater sind aktuell Sanierungsmaßnahmen in Höhe von sechs Millionen Euro erforderlich. Der derzeitige Betrieb der Stadthalle ist durch einen Ratsbeschuss bis zum Jahre 2021 befristet.

Die Studie untersucht die Nachfrage- und Wettbewerbssituation für das Theater sowie die Stadthalle und zeigt Handlungsoptionen auf.

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Die vorgestellten Informationen reichten den Ausschussmitgliedern nicht aus. Dies wurde in der sich an den Vortrag anschließenden Diskussion deutlich. Detaillierte Aufschlüsselungen zum Nachfragepotential - also zum tatsächlichen Bedarf, zu Veranstaltungszahlen,  konkretere Erläuterungen zu den angegebenen Investitionsbeträgen sowie die Prüfung weiterer Handlungsoptionen wurden von den Mitgliedern als Grundlage für die weiteren Beratungen gewünscht. Die dazu von fwi Hamburg erhobenen Daten sollen nun in ausführlicherer Form nachgereicht werden.

In einer nächsten gemeinsamen Ausschusssitzung mit dem Kulturausschuss am 27. November folgen weitere Informationen.

fwi Hamburg stellte in einer Bestandsanalyse zusammenfassend fest, dass sich Stadthalle und Theater an jeweils hierfür geeigneten Standorten befinden und in Kombination eine gute Angebotskonstellation für Uelzen bieten können. Insgesamt würden sich die Uelzener Veranstaltungsorte Stadthalle, Ratssaal, Jabelmannhalle, Schauspielhaus und Theater gut ergänzen. Die Konkurrenz zwischen Stadthalle und Jabelmannhalle wird aufgrund unterschiedlicher Qualitätssegmente und Einzugsgebiete als gering bewertet.

Eine Angebotslücke bestehe in modernen, flexibel nutzbaren Tagungs- und Seminarräumen im Verbund mit attraktiven Übernachtungs- und Gastronomieangeboten.

Mögliche zukunftsorientierte Handlungsoptionen präsentiert das Büro unter der Beachtung des relevanten Marktes und der Wettbewerbssituation. Danach bilde das Kerneinzugsgebiet für die hiesigen Veranstaltungsorte der Landkreis Uelzen.

Für das Theater an der Ilmenau stellte das Büro folgenden Handlungsoptionen vor:

Mit einer Sanierung des Theaters für rund sechs Millionen Euro könne der Spielbetrieb langfristig gesichert werden. Die Sanierung und die optische Aufwertung würden die funktionalen (z.B. zu große Kapazität von Sitzplätzen) und atmosphärischen Defizite nicht komplett beheben. Derzeit sei die Auslastung des Theaters als gering einzustufen: Obwohl die Veranstaltungen im Durchschnitt hohe Besucherzahlen aufweisen, könne im Regelfall nur 50 Prozent der Saalkapazität gefüllt werden. Dennoch kommt der Gutachter zu dem Ergebnis, dass die Sanierung des Theaters, auch im Kontext mit einem Fortbestand der Stadthalle, die pragmatische Lösung für die Hansestadt wäre.

Ein Theaterneubau würde wenigstens 15 Millionen Euro kosten. Das Für und Wider für die Handlungsoptionen hänge davon ab, wie viel Kulturangebot sich die Hansestadt leisten möchte und stelle eine politische Entscheidung dar. Mit einem Neubau müsse eine intensivere Bespielung verbunden sein. Dies würde nur mit einem höheren Kulturetat möglich sein, wobei die Wirtschaftlichkeit aufgrund des begrenzten Nachfragepotentials dadurch nicht steigen würde.

Für ein Veranstaltungszentrum/ Stadthalle wurden folgende Möglichkeiten dargestellt:

Neubau eines Veranstaltungszentrums:

Den Neubau eines Veranstaltungszentrums am Theater mit einem gemeinsamen Eingangsbereich wird mit Kosten von rund 9,3 Millionen Euro veranschlagt. Die Nutzungsdauer wäre für 50 Jahre ausgelegt. Der Standort wird als kritisch im Hinblick auf Nutzungskonflikte eingestuft (Verkehr, Parken, Schule, Wohnen). Eine aktive Vermarktung würde eine Steigerung der Veranstaltungszahlen im Vergleich der derzeitigen Belegungszahlen in der Stadthalle versprechen, der Markt und die entsprechenden Potentiale seien jedoch begrenzt. Konzepte für den Betrieb müssten entwickelt werden. Der jährliche Zuschussbedarf, der durch städtische Haushaltsmittel zu decken wäre, wird auf rund 733.000 Euro geschätzt.

"Kleine" Sanierung der Stadthalle:

Eine eingeschränkte Sanierung der Stadthalle für einen Betriebszeitraum von 15 Jahren würde maßgeblich der Erhaltung der Gebäudesubtanz dienen. Vorrangige Maßnahmen im Saaltrakt wären beispielsweise die Dacheindeckung, die Reparatur von Bodenbelägen, teilweiser Türaustausch oder die Instandsetzung der Lüftungsanlage. Die Nutzungsmöglichkeiten würden sich nicht verändern. Kosten werden mit 2,3 Millionen Euro veranschlagt und der künftige jährlich von der Hansestadt zu tragende Zuschuss mit rund 300.000 Euro bemessen.

"Große" Sanierung der Stadthalle:

Eine umfangreiche Sanierung der Stadthalle für einen Betriebszeitraum von 33 Jahren biete das Potenzial ein Tagungs- und Seminarangebot zu integrieren. Der Saaltrakt würde umfassender saniert, das Foyer neu gestaltet sowie Investitionen in Hotel- und Restaurantbereich getätigt. Die Aussicht auf die Verpachtung an einen Betreiber wäre mit dieser Option gegeben. Ein professioneller Betrieb mit offensiver Vermarktung eröffne zudem Chancen zur Kostenoptimierung. Die Kosten für diese Variante betragen rund 4,8 Millionen Euro. Der jährliche Zuschussbedarf wird auf 330.000 Euro geschätzt.

Die politischen Gremien der Hansestadt Uelzen beraten in den nächsten Wochen. Eine Entscheidung zum Theater ist derzeit in der Sitzung des Rates am 17. Dezember vorgesehen.

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