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Feuerwachturm bei Breitenhees von Experten des THW gesprengt. Über 40 Jahre stand der hölzerne Feuerwachturm der Niedersächsischen Landesforsten im Waldgebiet zwischen Breitenhees und Hösseringen und überragte mit seiner imposanten Höhe von 35 Metern die umliegenden Baumwipfel. Seine Mission: Überwachung der umliegenden Wälder in besonders trockenen und waldbrandgefährdeten Zeiten.

Länge: 7.08 Min.

Bis zum Jahr 2010 war er Einsatzort für Forstbeamte, die in schwindelerregender Höhe ausharrten und nach verdächtigen Anzeichen Ausschau hielten. Christian Schulz aus Weyhausen, einer der Mitarbeiter, die bis zuletzt auf dem Turm ihren Wachdienst verrichteten, erinnert sich: "Das war schon ein harter Job: Jeden Tag standen wir da bei brütender Sommerhitze, 30 Grad im Schatten und mehr, nur dass es da oben keinen Schatten gab". Und auch wenn ein Hauch von Nostalgie mitschwingen mag, ist Christian Schulz nicht wirklich traurig, dass seine Arbeit und die seiner Mitstreiter mittlerweile von modernster Technik abgelöst wurde. Seit 2011 überwacht das aus der Weltraumtechnik adaptierte vollautomatische Waldbrand-Früherkennungssystem AWFS die 400.000 Hektar große Waldfläche im ostniedersächsischen Tiefland. "Das Netz der Feuerwachtürme hat in den vergangenen Jahrzehnten schon so manchen Großbrand verhindert", erklärt Forstamtsleiter Dr. Hans-Martin Hauskeller, "aber die heutige Überwachung durch Kameradetektoren ist natürlich noch wesentlich effizienter".

Somit musste der letzte Feuerwachturm, ohnehin seit 2010 ohne Sicherheitsabnahme und obendrein baufällig, also weichen. Aber warum gerade durch eine Sprengung und nicht auf klassische Art mit Motorsägen gefällt? "Zu riskant", erläutert Pressesprecher Reiner Baumgart. "Das hätte eine Arbeit direkt am Objekt bedingt, und man weiß nie, wie solch ein sensibles Gebilde reagiert. Da ist eine Sprengung auf jeden Fall der sicherste Weg."

Durchgeführt wurde die Sprengung im Rahmen einer überörtlichen Fortbildungsveranstaltung des Technischen Hilfswerks (THW). Sprenggruppen aus Cuxhaven, Rotenburg, Fallingbostel und Hannover unterstützten den verantwortlichen Sprengmeister vor Ort, Hermann Höfer aus Uelzen. Insgesamt über 30 fachgerecht platzierte Sprengladungen sorgten dafür, dass die letzte, mit Menschen besetzte Bastion der Feuerwachtürme in den Mittagsstunden am 26. Oktober wie berechnet, in sich zusammenfiel.

Text und Fotos Oliver Huchthausen

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